MyDataPlant macht Boden- und Ertragsdaten nutzbar

Neues „Multilayer-Tool“ eröffnet neue Anwendungsbereiche für Precision Farming.

Daten werden in der Landwirtschaft, insbesondere im Ackerbau immer wichtiger, Landwirte investieren teils hohe Summen in Bodenproben, Drohnenüberflüge oder Ertragsmessungen. Die bloße Menge der Daten und ihre Unterschiedlichkeit erschwert aber oftmals die agronomische Verwendung. Nicht selten verstauben die wertvollen Daten als „Karteileichen“ auf dem Rechner. Mit dem neuen Multilayer-Tool von MyDataPlant ist es jetzt gelungen, Daten unterschiedlicher Herkunft miteinander automatisch zu verbinden und auf einfache Weise gewinnbringend nutzbar zu machen.

Daten sind abstrakt und als bloße Zahlenwerke ist ihre Auswertung mühselig. Gerade im Ackerbau ist mit einer guten Visualisierung schon viel gewonnen. Ertragsdaten etwa können durch Precision Farming-Anwendungen in Kartenansichten übersetzt werden. Unterschiede in den Ertragsmengen werden dabei als farblich abgestufte Zonierungen im Schlag sichtbar gemacht. Prinzipiell kann jeder Datentyp als einzelne Schicht bzw. als „Layer“, wie es im englischen heißt, auf eine Karte projiziert werden. Was aber, wenn der Landwirt bei der Entscheidung über Ausbringungsmengen und ackerbauliche Maßnahmen nicht nur eine, sondern mehrere Datenquellen gleichzeitig berücksichtigen möchte? Wenn neben der aktuellen Biomasse zum Beispiel auch Bodenbeprobungen in seine Bewirtschaftungsentscheidungen mit einfließen sollen?

Multilayer: Daten verschiedener Art und Herkunft miteinander verschmelzen

Hierfür ist eine sinnvolle Verschneidung der Daten notwendig, bei deren Gewichtung der Landwirt auch selbst Einfluss nehmen kann. Eine solche Anwendung, die automatische Berechnungen mit dem Wissen des Landwirtes kombiniert, als Applikationskarten visualisiert und maschinenlesbar macht, stellt die Firma Kleffmann Digital RS jetzt erstmals seinen Kunden in seinem Precision-Farming-Portal MyDataPlant zur Verfügung. Das vorhandene Kartenmaterial vom Mähdrescher oder aus der Bodenbeprobung kann in gängigen Geoformaten ins Portal hochgeladen werden. Dabei ist es egal, ob die Daten in bereits definierten Zonen oder als Punktdaten vorliegen. Mit wenigen Klicks kann aus dem Material eine Applikationskarte erstellt werden.

Neue Anwendungsbereiche für Precision Farming

Der Einsatz von Multilayer-Karten eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen, die bisher in der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung so nicht umsetzbar waren. Zwei Beispiele:

1 )  Variable Kalkung anhand von pH-Wert-Karten: Bei der klassischen Bodenbeprobung wird der pH-Wert standardmäßig erfasst. Dieser bildet die perfekte Grundlage für die teilflächenspezifische Kalkausbringung.

2 ) 
Variable Rapsaussaat anhand von Ton-Gehaltskarten: Der Tongehalt im Boden ist ein wesentlicher Einflussfaktor für das Auflaufverhalten von Raps. Auf tonigeren Standorten hat der Raps in der Regel etwas mehr Schwierigkeiten und die Aussaatstärke kann hier auf bis zu 60 Körner erhöht werden. Auf sandigeren Standorten wird bis auf 30 Körner reduziert. Zusätzlich wird eine aktuelle Biomassekarte hinzugenommen und diese mit den Ton-Gehaltskarten verschmolzen. Die Biomassekarte stammt idealerweise aus der Abreife der Vorkultur, um saisonspezifische Bedingungen mitzuberücksichtigen.

MyDataPlant hat die neue Multilayer-Funktion so entwickelt, dass sie neben Ertrags- und Bodendaten auch auf weitere Daten übertragbar ist. Hierzu zählen etwa Zonenkarten aus anderen Systemen, Rückdaten vom Schlepper (Maschinenkennzahlen und ausgebrachte Ist-Mengen), Drohnenaufnahmen und weitere Sensordaten. Mit dem neuen Feature steht Landwirten nun ein leicht bedienbares Werkzeug zur Verfügung, um die verschiedenen im Ackerbau verfügbaren Datenquellen miteinander zu verbinden und sinnvoll zu nutzen. Der Landwirt entscheidet dabei selbst, wie er die Daten gewichtet und behält damit immer die Hoheit über seine Maßnahmen.

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